Ende der Aquaponik

Hervorgehoben

Schon lange haderte ich mit der Aquaponik und hatte mein Engagement so weit zurück gefahren, dass nur noch ein IBC mit geringem Fischbesatz im Betrieb war.

Ganz trennen mochte ich mich aber von diesem faszinierenden Hobby nicht. Dann kamen drei dicht aufeinander folgende Winterstürme, die mein Gewächshaus so stark beschädigten, dass ich mich zwischen einer teuren Reparatur oder einer Aufgabe des bestehenden Setups entscheiden musste.

Im neuen Gewächshaus, das es dann sein sollte, wäre hinreichend Platz für die Aquaponik gewesen. Aber ich nahm den Abriss des alten Gewächshauses zum Anlass, die letzten Schleie in einen Teich umzusiedeln, in dem schon Schleie leben. Natürlich habe ich vorher den Eigentümer gefragt und darauf geachtet, dass meine Fische fit und gesund waren.

Ein vielleicht letzter Schubs war auch ein Fernsehbeitrag von Planet Wissen „Tierwohl – keine Lobby für die Fische?„.

Die zehn Jahre, die ich mich mal mehr und mal weniger intensiv mit Aquaponik und Aquakultur beschäftigt habe, waren eine interessante und lehrreiche Zeit. Seit 2012 hat sich mein Konsum tierischer Produkte allerdings stark verringert und ich habe mittlerweile gelernt, dass sich gesunde Lebensmittel mit deutlich weniger Einsatz von Technik, Energie und Zeit erzeugen lassen. Deshalb endet die Aquaponik für mich mit einem weinenden und einem lachenden Auge.

Literaturtipps zu Schleien in Aquakultur

Nicht direkt auf Schleie bezogen, aber trotzdem lesenswert:

Fischiiiiiiiiiiiie!

Endlich! Nachdem ich lange nach einer Quelle für Schleie gesucht hatte, fand sich ganz in meiner Nähe in Schafflund das Koi Center und 34 Schleie zwischen ca. 8 und 15 cm fanden ihren Weg in meine Tanks.

Warum Schleie? Ich suchte nach einem Fisch der

  • (teil-)vegetarisch zu ernähren ist,
  • äußerst robust ist und – nicht unwesentlich –
  • auch noch gut schmeckt.

Schleien verfügen über die Fähigkeit zur Kälte- und Hitzestarre, die es ihnen ermöglicht, kurzfristig auch extremen Sauerstoffmangel zu überleben. Deshalb sind sie auch in kleinen Tümpeln anzutreffen. Quelle: Wikipedia

Somit haben die Tiere eine gute Chance Sommer wie Winter im Gewächshaus zu überleben – selbst falls bei Stromausfall mal die Pumpen still stehen sollten. Denn ein Backupsystem für das öffentliche Stromnetz, das dann auch noch im Winter die Beckenheizungen betreiben könnte, habe ich noch nicht geplant. Wenn auch erwogen. 😉

Schon vor ein paar Tagen habe ich die Tanks mit Wasserlinsen besiedelt. Diese sind als Nahrungsquelle für Schleie nur suboptimal geeignet, stellen aber eine Nahrungsergänzung dar.

Mit dem Einzug der Fische wurde es dann auch Zeit für die Verwertung der Feststoffe zu sorgen. Weshalb wieder ein paar Würmer aus der Wurmkiste in das Pflanzsubstrat umzogen. Sekunden nach dem Ablegen waren sie schon im Blähton verschwunden.